Koi Krankheiten – Welche Krankheiten gibt es und wie erkenne ich diese?

Bei der Haltung von Koi sollte jedem bewusst sein, dass diese Tiere erkranken können. Ein Parasitenbefall, schlechte Ernährung oder auch eine schlechte Wasserqualität kann zu kranken Tieren führen. Doch welche Krankheiten gibt es beim Koi und wie kann ich diese erkennen? Der nachfolgende Beitrag soll einen Überblick zu diesen Fragen geben.  

Entstehung von Krankheiten

Jeder Teich hat ein eigenes Ökosystem abhängig von der Teichgröße, der eingesetzten Teichtechnik, dem Fischbesatz sowie den äußeren Einflüssen. In diesem Teichökosystem befinden sich natürliche Parasiten. Weiterhin können Parasiten von außen durch Vögel oder den Wind eingetragen werden. Normalerweise besitzen die Koi einen Autoimmunschutz, der durch eine richtige Ernährung noch zusätzlich gestärkt wird. Bei Parasiten im Teich wird ein Schutzsystem aktiviert, welches zu einer erhöhten Schleimproduktion führt und ein Anhaften der Parasiten an den Körper verhindert. Dies ist ein sehr energieintensiver Prozess.
Befinden sich die Tiere jedoch in einem angeschlagen Zustand, weil die Teichqualität schlecht ist, die Ernährung nicht gut oder sie anderweitig geschwächt sind, fehlt den Koi ausreichend Energie zur Aktivierung dieses Schutzsystems. Parasiten befallen den Koi und können dazu führen, dass der Fisch an Erschöpfung stirbt. Diese Schwächung der Tiere macht sie nicht nur bei Parasiten, sondern auch für andere Erkrankungen anfällig. 

Symptome bei erkrankten Koi

Je nach Erkrankung können Koi sehr vielfältige Symptome zeigen. Dies ist nur ein kleiner Überblick über Symptome und Erkrankungen, welche der Information dienen. Bei Unsicherheit ist der Kontakt zu einem Tierarzt zu suchen.

  • Verhaltensänderungen wie Trägheit, Schreckhaftigkeit, ruckhaftes Schwimmen, ständiger Aufenthalt an der Wasseroberfläche oder Springen aus dem Wasser
  • Scheuern über den Boden, an Gegenständen und Steinen
  • Auffällige Brustflossenbewegungen wie Flattern oder an den Körper klemmen
  • Absonderung von den restlichen Tieren im Teich
  • Aufenthalt in der Nähe des Frischwassereinlaufes
  • Veränderte Atmung wie Schnappatmung oder starke Kiemenbewegung
  • Futterverweigerung und Abmagerung
  • Permanente Kopfneigung nach unten
  • Trübe Augen, eingefallene Augen oder hervorgestülpte Augen
  • Veränderungen im Schuppenkleid wie abspreizende Schuppen, blutunterlaufene Schuppen oder Graufärbung
  • Rote, ausgefranste Flossenränder

Sollte Sie eine oder mehrere Symptome an ihren Koi bemerken, sollten Sie von einem parasitären Befall oder einer Erkrankung ausgehen. Eine gezielte Behandlung ist jetzt wichtig. Ein übermäßiger, parasitärer Befall oder eine zu starke Schwächung des Koi können zum Tod des Tieres führen. 

Wurmbefall beim Koi

Koi können durch verschiedene Würmer befallen werden mit unterschiedlichen Krankheitsbildern.

  • Ankerwürmer auf der Haut

Die weißlichen Würmer schauen aus dem Schuppenkleid hervor. Der Fisch scheuert sich wund. Es können schwere Gesundheitsschäden entstehen, denn die wunden Stellen sind offene Türen für Bakterien und Pilze.

  • Kiemenwürmer

Die Würmer sitzen auf den Kiemen und zerstören diese. Der Fisch wird kurzatmig und kann bei einem schlimmen Befall ersticken.

  • Bandwürmer

Diese Würmer sitzen im Verdauungssystem der Koi und sind erstmal nicht zu erkennen. Die Koi magern ab und es findet kaum noch ein Wachstum statt. 

Um eine Verbreitung der Würmer zu vermeiden, sollten die befallenen Koi sofort in ein Quarantänebecken überführt werden. Gegen den äußerlichen Wurmbefall wirken Kurzzeitsalzbäder oder auch Kurzzeitbäder mit Malachitgrün. Für wundgescheuerte Haut gibt es Wundsalbe, die zum einen den Wundbereich sehr gut abschließt und mit antibiotischen Wirkstoffen einen Bakterienbefall vorbeugt. Effektiv bei Wurmbefall sind weiterhin Praziquantel-haltige Mittel. Das Mittel lähmt die Würmer und führt zu ihrem Tod. Auch die inneren Würmer können dann einfach ausgeschieden werden. 

Bakterielle Infektionen

Verschiedene Bakterien können eine Erkrankung der Koi verursachen. Meist handelt es sich hierbei um Folgeerkrankungen geschwächter Tiere z.B. nach einer Frühjahresvirämie oder durch einen allgemein schlechten Gesundheitszustand.

  • Schuppensträube
    Der Koi sieht durch seine abstehenden Schuppen wie ein getrockneter Tannenzapfen aus. Der Körper schwillt an und der Koi hat Glotzaugen. Einzelschuppen können blutunterlaufen sein. Bakterien haben die Haut infiziert. Die kranken Fische sind träge und schweratmig. Wird dies nicht erkannt, können die Koi sehr schnell daran sterben. 
  • Erythrodermatitis
    Eine bakterielle Erkrankung der Koi bei schlechten Haltungsbedingungen. Ein Eindämmen ist möglich, doch sobald sich die Haltungsbedingungen wieder verschlechtern, bricht diese Krankheit erneut aus. Auf der Haut befinden sich tiefrote, glattrandige, weißumrandete Geschwüre. 
  • Bakterielle Flossenfäule
    Schlechte Haltungsbedingungen begünstigen auch diese bakterielle Erkrankung. Verursacht wird sie durch eine Infektion mit Aeromonaden oder Flexibaktern. Zu Beginn sind die Flossen, speziell die Schwanzflosse entzündet und blutunterlaufen. Es kommt zu ausgefransten Flossen, die im Endstadium abfaulen, was sich bis in den Körper hineinziehen kann. Eine Heilung ist nur im Anfangsstadium möglich.

Es ist unbedingt notwendig, die auffälligen Tiere in Quarantäne zu nehmen. Es hat sich bewährt, Langzeitbäder mit antibakteriellen Substanzen Chloramphenicol, Malachitgrün, Phenoxethol oder Terramycin durchzuführen. Wunde Stellen sind mit Wundheilsalbe zu behandeln. 

Weitere Koi Erkrankungen

Es gibt viele Erkrankungen mehr, weshalb dies nur ein kleiner Auszug an häufigen Krankheiten ist. Sehr oft treten noch folgende Erkrankungen auf:

  • Schwimmblasenentzündung
    Dies ist eine häufige Erkrankung bei Jungkois im ersten Lebensjahr. Sie wird von Sporozoen (Sporentierchen) verursacht. Der Koi liegt seitlich auf dem Grund oder hängt in dieser Körperhaltung nahe der Wasseroberfläche. Nur bei einem zeitigen Erkennen ist ein Auskurieren möglich.  Zur Behandlung wird der Koi in warmes, gut durchlüftetes und flaches Wasser gelegt.
  • Befall mit Argulus-Karpfenlaus:
    Diese 8mm große „Karpfenlaus“ ist schildförmig platt. Sie heftet sich an den Fischkörper und saugt das Blut. Dies führt zur Schwächung des Koi und es können Krankheiten übertragen werden. Die durch die Stiche entstanden Wunden können sich infizieren. Kurzzeitbäder mit Kaliumpermanganat, Lysol oder Kochsalz dienen der Behandlung.
  • SVC/Frühjahresvirämie
    Diese Viruserkrankung tritt hauptsächlich im Frühjahr bei steigenden Temperaturen auf. Der Körper wird aufgetrieben. Die Kiemen sind blass und unter der Haut sowie am After kann es zu Blutungen kommen. Leber und Milz sind vergrößert. Diese Erkrankung ist sehr ansteckend und wird über den Kot oder über die Schleimhaut übertragen. 
  • Ichthyophthirius
    Dies ist die mit häufigsten festgestellte Krankheit. Sie tritt auf bei einer allgemeinen Schwächung, kann aber auch gesunde Tiere befallen. Die Krankheit ist leicht übertragbar. Die befallenden Fische sind durch viele kleine, weiße Punkte am Körper zu erkennen. 

Was zu beachten ist bei erkrankten Koi

Kranke Tiere sollten von den restlichen Tieren getrennt und bis zur völligen Genesung in Quarantäne gehalten werden. Eine Krankheit schwächt die Tiere, weshalb sie nach der Erkrankung durch das richtige Koifutter wieder aufgebaut werden müssen. Ein spezielles Futter zur Stärkung des Immunsystems ist ratsam. Es wird davon abgeraten, einfach ein Breitbandantibiotikum in den Teich zu geben. Dadurch können sich bakterielle Resistenzen entwickeln, wodurch bei einem erneuten Befall dem Tier nicht geholfen werden kann.
Ganz wichtig: Wissen Sie sich  nicht zu helfen, dann fragen Sie Ihren Tierarzt und verzichten Sie auf Experimente!

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