Bakterielle Erkrankungen bei Kois

Besonders bei der Hitze sind Kois anfällig für bakterielle Erkrankungen. Welche Bakterien gibt es und was kann dagegen getan werden? Diese einzelligen Organismen können ganz unterschiedlich wirken. Es gibt Bakterien, welche die Kois besiedeln und diese durch schädliche Ausscheidungsprodukte schädigen. Es gibt aber auch Bakterien, die sich vom Fischgewebe direkt ernähren. Im heutigen Ratgeber gibt es eine Übersicht zu Erkrankungen, welche durch Bakterien verursacht werden. 

Einteilung der Bakterien

Mit dem bloßen Auge sind Bakterien nicht zu erkennen, da ist wirklich ein Mikroskop von Nöten. Aber die Schädigungen sind am Koi zu sehen. Bakterien sind sehr unterschiedlich gestaltet. Sie können kugelförmig, stäbchenförmig oder länglich sein. Sie können solitär vorkommen oder in Gruppen organisiert sein. In der Koi Haltung unterscheidet man zwei Bakterien Gruppen, die bei Erkrankungen eine Rolle spielen:

  • Obligat pathogen – diese Bakterien lösen bei einem gesunden Tier mit gesundem Immunsystem eine Erkrankung aus
  • Fakultativ pathogen – diese Bakterien lösen eine Krankheit aus, wenn das Tier und somit auch das Immunsystem geschwächt ist

Die erstgenannten kommen nicht natürlich im Teich vor und wenn sie ins Wasser gelangen, muss reagiert werden. Die zweitgenannten sind immer im Wasser vorhanden oder auch am Frisch. Befindet sich das Ökosystem in seiner Balance, haben diese Bakterien sogar positive Wirkungen auf das gesamte System. Gerät dieses jedoch aus seiner Balance, dann können diese Bakterien ebenfalls Krankheiten verursachen. Dies kann zum Beispiel passieren, wenn diese Bakterien in eine offene Wunde gelangen und sich dort vermehren. 

Krankheiten und ihre Verursacher

Verschiedene Bakterien können verschiedene Krankheiten verursachen. Hier gibt es nur einen kleinen Überblick. Die Erreger Aeromonas oder Pseudomonas verursachen die Flossenfäule. Dabei werden die Flossen angegriffen und Fransen aus, die Schuppen verlieren an Glanz und am Ansatz der Flossen kann es zu blutigen Stellen kommen. Mycobakterien sind die Erreger der Fischtuberkulose. Vorquellende Augen oder auch ein eingefallener Bauch können Anzeichen eines Befalls sein. Verschiedene Bakterien können die Lochkrankheit verursachen. Durch schlechte Wasserwerte verlieren die Schuppen ihre Widerstandskraft. In kleine Wunden setzen sich die Bakterien hinein und führen dazu, dass sich die Löcher bis auf die Haut vergrößern können. Eine bakterielle Infektion kann zu Saprolegnia, einer Schimmelinfektion, führen, welche durch weiße, ausgefranste Flecken zu erkennen ist. 

Behandlung kranker Fische

Wenn Koi eine bakterielle Infektion haben, dann sollte Antibiotika als Therapie zum Einsatz kommen. Hierbei handelt es sich Substanzen, die entweder den Stoffwechsel der Bakterien oder sogar ihre Struktur zerstören und sie damit abtöten. Jedoch müssen diese Antibiotika dann genau nach Anweisung eingesetzt werden. Bakterien vermehren sich sehr schnell und bei falscher Antibiotika-Gabe können die Bakterien Resistenzen entwickeln und das Antibiotikum wirkt nicht mehr. Leider werden diese Resistenzen zunehmend zu einem Problem in der Fischhaltung, da Antibiotika massenhaft oder auch falsch angewendet werden. Hat sich ein Keim zu einem multiresistenten Keim entwickelt, ist dem befallenen Koi dann häufig nicht mehr zu helfen. Daher sollte eine solche Behandlung immer nur in Rücksprache mit einem Tierarzt stattfinden.

Die Behandlung kann auf verschiedene Weise erfolgen. Die Koi können in einem speziellen Hälterungsbecken  aus dem Teich von den anderen Fischen separiert werden und das Antibiotika kann in das Wasser gegeben werden. Dies ist eine sogenannte Badebehandlung. Hier werden jedoch große Mengen an Antibiotika benötigt und die Wirkung kann bereits durch kleine Verunreinigungen im Wasser beeinträchtigt sein. 

Das Antibiotikum kann über das Futter verabreicht werden. Dann wird das Futter in dem medizinischen Stoff getränkt. Voraussetzung ist, dass die Fische noch fressen. Es ist dann jedoch schwierig, die Einzeldosis pro Tier einzuhalten. Auch löst das Wasser das Antibiotika wieder aus dem Futter heraus. Also eine eher schwierige Methode. Am genauesten ist es, wenn der zu behandelnde Fisch das Antibiotikum als Injektion erhält. In die Muskeln injiziert, verteilt es sich von dort aus mit dem Blut im gesamten Körper. Jedoch sollte der Koi Halter in dieser Methode bewandert sein. 

Vorbeugen bakterieller Infekte

Ein Koi verliert seine Widerstandskraft, wenn das Ökosystem Teich aus der Balance gerät. Dies liegt meist an schlechten Wasserwerten, die den Koi in eine Stresssituation versetzen, wodurch er anfälliger wird. Daher ist es wichtig, regelmäßig die Wasserwerte zu überprüfen (Ratgeber: Wasserwerte im Teich). Ist zu erkennen, dass ein Tier erkrankt ist, empfiehlt es sich, diesen aus dem Teich zu holen, damit die anderen Kois nicht angesteckt werden. Bis das Tier wieder vollständig genesen ist, kann es in Quarantäne gehalten werden. 

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